Ich verrate dir heute ein Geheimnis über mich: Ich habe diesen Blog nicht aus einer Laune heraus gestartet und auch nicht mit dem Ziel, damit über Nacht Millionär zu werden.
Gestartet habe ich diesen Blog vor allem, weil es unter Kampfkunstlehrern einfach so viele Leute gibt, die dir ein X für ein U vormachen wollen.
Manche Kampfkunstlehrer wissen es halt leider nicht besser. Wieder andere wollen dich aber einfach nur für dumm verkaufen.
Und damit möchte ich endlich etwas aufräumen und starte deshalb hiermit eine 7-teilige Serie …
Statt „7 Dinge, die dir dein Kampfkunstlehrer verschwiegen hat“ hätte ich es auch nennen können „7 Gründe, warum ich diesen Blog gestartet habe“.
Es ist mir nämlich ein großes Anliegen, dir diese Geheimnisse zu verraten. Ich habe viele viele Jahre und tausende von Trainingsstunden gebraucht, um diese 7 Dinge zu realisieren. Das muss dir nicht auch so gehen.
(1)
Kampfkunsttraining allein eignet sich
nur bedingt zur Selbstverteidigung
Es gibt ja das geflügelte Wort „Jeder Krämer lobt seine Ware“. Und so ist es natürlich unter Kampfkunstlehrern nicht anders.
Das ist ja auch nicht automatisch was schlechtes, denn jede Kampfkunst hat ihre Stärken.
Doch leider hat auch jede Kampfkunst (bzw. auch die Art wie sie unterrichtet wird) ihre Schwächen.
Und eine solche Schwäche ist in fast allen Fällen, dass sie sich nur bedingt zur Selbstverteidigung eignet. Doch trotzdem behaupten genau das sehr viele Kampfkunstlehrer.
Wieso ich der Meinung bin, dass man Kampfkunst nicht mit Selbstverteidigung gleichsetzen kann, erfährst du nächste Woche.
Update – Am 12.04.2017 ist der Beitrag erschienen: Kampfkunsttraining eignet sich nicht wirklich zur Selbstverteidigung – 5 Gründe dafür
(2)
Auch das Selbstverteidigungstraining
in der Gruppe genügt nicht
Doch nehmen wir jetzt mal an, du trainierst eine Kampfkunst, die sich auch ganz gut zur Selbstverteidigung eignet.
Und nicht nur das: Auch der Trainer hat eine Ahnung davon, worauf es in der Selbstverteidigung ankommt und mit welchen Angriffen man in der Regel rechnen muss. Und er zeigt dir auch noch Techniken, die nicht nur effektiv, sondern auch schnell zu erlernen sind.
Auf den ersten Blick ist ja alles wunderbar …
Doch leider reicht auch das nicht für gute Selbstverteidigung.
Denn: Das Selbstverteidigungstraining sollte sich nicht bloß auf die Kampfsituation an sich konzentrieren. Vielleicht noch wichtiger ist die Vermeidung des Kampfes bereits im Vorfeld.
Und auch wenn der Trainer das alles weiß und es auch im Gruppenunterricht zu vermitteln versucht, ist dennoch Eigeninitiative gefragt.
Aber was ich genau damit meine, verrate ich dir in zwei Wochen …
Update – Am 19.04.2017 ist dieser Beitrag erschienen: Selbstverteidigung lernen: Warum der normale Gruppenunterricht zu wenig ist
(3)
Wenn du die Opferrolle nicht
ablegst, bringt alles nichts
Und selbst wenn der Gruppenunterricht gut ist und du eine Ahnung davon hast, wie du einen Kampf theoretisch vermeiden kannst – so stehst du immer noch vor einem Problem:
Wenn du nämlich deine Opferrolle nicht ablegst, dann bringt all dein Training nichts.
Täter suchen sich Opfer. Und wenn du selbst nicht von dir überzeugt bist und keinerlei Selbstvertrauen hast, dann wirst du dich auch nicht effektiv verteidigen können.
Dann kannst du noch so viele Stunden trainieren – es wird dir nichts nützen.
In drei Wochen erkläre ich genauer, was ich damit meine und ich gebe dann auch einige Lösungshinweise …
Update – Am 26.04.2017 ist der Beitrag erschienen: Kennst du die beste Selbstverteidigung, die es gibt?
(4)
Keine Kampfkunst ist in allem gut
– und dein Trainer schon gar nicht
Auch wenn so mancher Kampfkunstlehrer glaubt er sei allen überlegen – es stimmt ganz sicher nicht.
Überleg mal: Wenn du zwei erfahrene Kampfkünstler miteinander vergleichst – wie kannst du behaupten, dass einer von den beiden besser ist?
Denn auch wenn der eine in punkto Handtechniken besser ist, so ist der andere vielleicht im Bodenkampf versierter. Oder er kann besser treten. Oder aber er kann besser mit dem Messer / Stock / Kubotan oder sonst was umgehen.
Und nicht nur das: Wenn ich etwas unterrichte, dann besagt das nur, dass ich offensichtlich in dem, was ich da gerade unterrichte einen Vorsprung gegenüber den anderen habe.
Es kann aber sein, dass ich in anderen Dingen meinen Schülern sogar unterlegen bin. Wenn zum Beispiel jemand zu mir kommt um Wing Chun zu lernen und sich zuvor 10 Jahre mit Grappling beschäftigt hat, dann wird er darin um ein Vielfaches besser sein als ich.
In vier Wochen gibt es noch mehr Gedanken dazu ….
Update – Am 04.05.2017 ist der Beitrag erschienen: Keine Kampfkunst ist in allem gut – und dein Trainer schon gar nicht
(5)
Es gibt keine „höheren“ Techniken
In meiner aktiven Zeit in der EWTO (eine große Wing-Chun- bzw. in dem Fall Wing-Tsun-Organisation) habe ich das oft gehört.
„Das kommt erst später – vorher musst du noch das, das, das und das lernen, bis du dafür bereit bist.“
Doch als ich dann damit begonnen habe, mich auch nach anderen Quellen umzusehen, habe ich auf einmal realisiert, dass das gar nicht stimmt.
Es gibt keine objektiv „höheren“ Techniken, die zu schwer sind, um sie gleich zu lernen.
Mir ist das erst vor kurzem wieder aufgefallen. Ich habe nämlich begonnen, auch Tai Chi zu lernen und beschäftige mich dabei mit Pushing Hands.
Dabei habe ich bereits in der ersten Stunde Dinge gezeigt bekommen, die im Wing Chun erst sehr spät unterrichtet wurden. Der Lehrer aber meinte, es seien nur Grundlagen.
Und damit ist klar: Was für den einen Grundlagen sind, sind für andere hohe Techniken. Umgekehrt gilt das natürlich auch …
Dazu aber mehr in fünf Wochen …
Update – Am 11.05.2017 ist der Beitrag erschienen: Es gibt keine „höheren“ Techniken – auch wenn manch einer anderes behauptet …
(6)
Es muss nicht 20 Jahre dauern
um was zu können
Einen Spruch habe ich in meiner aktiven Zeit als EWTO-Mitglied ebenfalls oft gehört. Und zwar, dass der Körper einfach die Jahre braucht, um die Dinge in sich aufnehmen und abspeichern zu können.
Und deshalb gäbe es eben auch die Wartefristen und es dauere nunmal mindestens 20 Jahre um sich Meister nennen zu können.
Gott sei Dank hat das Bruce Lee nicht gewusst und hat daher dasselbe in wenigen Jahren erreicht. Und auch für die Wing-Tsun-Großmeister Leung Ting und Keith Kernspecht hat das offensichtlich nicht gegolten. Denn die waren auch schneller …
Es muss also offensichtlich schneller gehen. Doch das behandeln wir dann in sechs Wochen noch genauer …
Update – Am 17.05.2017 ist der Beitrag erschienen: Die 10.000 Stunden Regel (es muss nicht 20 Jahre dauern um etwas zu meistern)
(7)
Onlinekurse sind oft besser als
normaler Gruppenunterricht
Diese These mag dich vielleicht am meisten verblüffen.
Doch ich bin absolut davon überzeugt, dass sie wahr ist. Denn ich habe die Erfahrung selbst auch gemacht.
Allerdings muss man dazusagen, dass es bei den meisten Onlinekursen, DVDs und Videodownloads so ist, dass man die Grundlagen bereits verstanden und können muss, um einen größtmöglichen Nutzen daraus ziehen zu können.
Für Anfänger sind diese Lehrvideos in der Regel nur bedingt geeignet.
Was aber nicht heißen muss, dass es nicht möglich ist, dass auch Anfänger davon profitieren können. Die Videos müssen einfach nur Schritt für Schritt alles abdecken und gut erklären.
Dann ist es auch möglich, dass Anfänger davon lernen. Dazu aber mehr in sieben Wochen …
Update – Am 24.05.2017 ist der Beitrag erschienen: Kann man eine Kampfkunst wie Wing Chun allein durch Videos lernen?
… Nächste Woche geht es also los mit dieser Serie. 7 Wochen lang gehe ich jeweils mittwochs auf einen dieser sieben Punkte im Detail ein und verrate dir, warum ich solch „gewagte“ Thesen aufstelle 😉
Foto: ostill - clipdealer.com
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