Im Englischen gibt es den Spruch: „Leave your ego at the door“. Er bedeutet, dass man sich voll auf´s Training einlassen und wirklich bereit sein sollte, Neues zu lernen.
Und eben auch zuzugeben, dass man vieles noch nicht kann – ganz ohne Starallüren.
(Dies ist Teil 1 der Serie „Trainingstipps für Kampfkünstler„. Alle paar Wochen gibt es einen neuen Tipp von mir, den du in deinem Training umsetzen kannst 😉 )
Gib dein Ego an der Türe ab …
Diesen Trainingstipp sollten sich vor allem Männer zu Herzen nehmen, von denen sehr sehr viele ein gewaltiges Egoproblem haben.
Beim Unterrichten von Wing Tsun ist mir das früher oft aufgefallen: Zum Beispiel haben die Leute zu Beginn ihre Formen trainiert – sagen wir mal die Cham Kiu (die zweite Form im Wing Tsun).
Als ich so von der Ferne draufgeblickt habe – sich die Leute also nicht beobachtet gefühlt haben – haben sie die Cham Kiu langsam ausgeführt. Und zwar auch die schwierigen Stellen wie z.B. den seitlichen Tritt.
Als ich dann allerdings hingegangen bin und der seitliche Tritt mal wieder an der Reihe war, wurde dieser etwa dreimal so schnell ausgeführt wie der Rest.
Der Grund liegt auf der Hand: Wenn man etwas schnell macht, dann fallen Fehler nicht so auf.
Die Message war also: Sag mir ja nichts, was ich falsch mache. Ich mache auch gar nichts falsch. Ich bin super.
… und ich will offensichtlich nichts mehr dazulernen …
Wenn du das nächste mal deine Kampfkunstschule (oder auch Kampfsportschule bzw. dein Dojo) betrittst, dann fasse ganz klar den Entschluss, dein Ego an der Türe abzugeben und dich voll und ganz auf das Training einzulassen.
Fasse den Entschluss, Ratschläge deines Trainers anzunehmen und auch Fehler zuzulassen.
Wenn du regelmäßig dein Ego an der Türe abgibst, kannst du viel erreichen. Tust du es nicht, dann lässt sich nur wenig bis nichts erreichen – egal welche Kampfkunst oder welchen Kampfsport du auch ausübst.
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