Dieses Zitat stammt von Sun Tzu (auch Sunzi genannt), einem chinesischen General, der vor etwa 2.500 Jahren gelebt hat.
Und obwohl das Zitat schon so alt ist, ist es immer noch aktuell – vor allem auch, wenn es um Selbstverteidigung geht.
Denn was ist schon gewonnen, wenn man Gewalt anwendet? Man kann dabei eigentlich nur verlieren …
Oder überleg mal, was passiert, wenn du wirklich körperliche Gewalt anwendest, weil dich jemand bedroht hat oder dir auf welche Art auch immer blöd kommt:
#1 Einerseits kannst du dabei selbst was auf die Schnauze bekommen.
Wenn du viel Kampfkunst bzw. Selbstverteidigung trainiert hast, wird das mit der Zeit immer unwahrscheinlicher. Doch eine hundertprozentige Garantie gibt es nie, dass du nicht auch selbst körperliche Schäden davonträgst, sollte es zu einer körperlichen Konfrontation kommen.
Das gilt umso mehr, wenn eine Waffe wie zum Beispiel ein Messer im Spiel ist oder sich Freunde das anderen in den Kampf einmischen …
#2 Oder aber du hast keinerlei Probleme den anderen kampfunfähig zu machen und dabei selbst körperlich unbeschadet zu bleiben.
Doch das bedeutet noch lange nicht, dass du gewonnen hast. Das Risiko dabei ist nämlich, dass dies nur ein kurzer Sieg ist.
Denn wird es auch der Richter so sehen, dass dich der andere angegriffen hat? Oder gibt er demjenigen Recht, der am Ende die körperliche Konfrontation offensichtlich verloren hat?
Vielleicht gibt es ja keine Zeugen. Oder die Zeugen waren Freunde des anderen – wodurch der Täter schnell zum Opfer wird. Und dann darfst du dafür bezahlen (und zwar in wortwörtlichem Sinne).
Somit gilt in der Selbstverteidigung immer noch das Zitat von Sun Tzu: „Wahrhaft siegt, wer nicht kämpft.“
Gute Selbstverteidigung beginnt also nicht mit der körperlichen Konfrontation. Sie beginnt bereits viel früher, nämlich bei der Kampfvermeidung.
Kämpfen sollte man nur, wenn es sich nicht mehr anders vermeiden lässt.
P.S.
Dies ist ein Beitrag zur Serie „Bruce Lee, Master Yoda & Co: Die besten Zitate und deren Bedeutung„.
Horst meint
Hallo
ja ich habe bisher nichts schöneres, edleres, zutreffenderes gelesen als die Aussagen von „SunTsu“ in „die Kunst des Krieges“. Zuerst habe ich dies fälschlicherweise als überlieferte Anleitung eines Militärstrategen aufgefasst, nach üblicher westlicher Kampfauffassung.
Dann aber : Dieser Großmeister trägt zusammen, daß es nicht um einen Sieg in einer Schlacht geht, sondern auch (und viel mehr) um Siegen im Krieg, aber und viel mehr noch um Vermeidung von Krieg (wie wunderbar !)
weitere Zitate aus dem Abendländischen:
Ich schätze den als tapferer, der sein Verlangen überwindet, als jenen,der seine Feinde besiegt. Denn der schwerste Sieg ist der Sieg über sich selbst. (Aristoteles)
Ein Held der immer siegt, verfällt ! ( © Stefan Schütz)
Immer siegt, der Milde walten läßt. ( Publilius Syrus)
Wahrer Sieger ist nicht, wer Menschen besiegt, sondern wer sie gewinnt. © Ernst Reinhardt,
(*1932), Dr. phil., Schweizer Publizist und Aphoristiker
Wer über seinen Schatten springt, sieht plötzlich die Sonne. (© Helmut Glaßl)
Der Tod kostet das Leben. Das Leben hingegen, bloß ein bißchen Selbstüberwindung. (
© Wolfgang Mocker)
herzliche Grüße
Horst