Von Miyamoto Musashi – dem vielleicht berühmtesten Samurai (bzw. eigentlich Ronin) überhaupt – soll das Zitat stammen:
„Es ist schwer das Universum zu verstehen, wenn man nur einen Planeten studiert.“
Und dieses Zitat kann ich persönlich voll und ganz unterschreiben. Viele Kampfkünstler halten sich ja für die größten Experten – obwohl sie ihr Leben lang nur eine einzige Kampfkunst studiert haben.
Doch gerade in letzter Zeit habe ich wieder erfahren, wie wertvoll es ist, sich auch mit anderen Kampfkünsten zu beschäftigen.
Die letzten Wochen habe ich mich nämlich darauf konzentriert, meine Power im Fauststoß zu verbessern. Ich habe dazu die Formen im Wing Chun unter diesem Aspekt analysiert. Und ich habe auch viele Übungen wiederholt, die ich im Wing Chun irgendwann mal trainiert habe und die ebenfalls die Power im Fauststoß verbessern sollen.
Doch irgendwie blieb ich dennoch unzufrieden mit dem Resultat. Ich hatte zwar im Vergleich zu vielen anderen Wing-Chun-Praktizierenden schon eine ganz gute Schlagkraft – doch das reichte mir nicht. Im Wing Chun legen die meisten ja auch nicht viel Wert auf Schlagkraft. Und da ist ein Einäugiger schnell mal König unter lauter Blinden.
Deshalb habe ich mich etwas umgesehen und Methoden aus dem Jeet Kune Do, dem Tai Chi und dem Systema einfließen lassen. Manches hatte ich zuvor schon trainiert. Anderes habe ich mir von anderen bzw. auch von unzähligen Videos zu diesem Thema abgeguckt.
Und siehe da: Nicht nur, dass ich bereits erste Fortschritte in meiner Schlagkraft bemerke. Ich weiß nun viel besser, wie ich meine Schlagkraft noch weiter ausbauen kann – und darüber hinaus hatte ich dadurch viele Erkenntnisse in Bezug zu meinem Wing Chun Training.
Ich erkannte, dass man diese Dinge eigentlich auch gut in den Formen trainieren könnte. Aber eben nur, wenn man sich auf bestimmte Dinge mehr konzentriert als bisher.
Ich erfuhr somit auch eine Verbesserung meines Formentrainings im Wing Chun – und das obwohl ich mich mit anderen Kampfkünsten beschäftigte!
Dadurch erkannte ich, dass Miyamoto Musashi recht haben musste: Es ist wirklich schwer das Universum zu verstehen, wenn man nur einen Planeten studiert.
Und nicht nur das: Sogar der eigene Planet lässt sich besser verstehen, wenn man noch andere Planeten studiert.
Musashi war aber in erster Linie nicht Philosoph, sondern ein Mann der Tat. Und so beherzigte er seinen Rat vor allem selbst. Er lernte von vielen Samurai und Ronin und studierte auch viele Zweikämpfe.
Mein Rat also:
Wenn du schon längere Zeit nur eine einzige Kampfkunst trainierst, dann wird es auch mal Zeit etwas über den Tellerrand zu blicken.
Es zahlt sich aus 😉
P.S.
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